#gnade
Wie du gnädig lebst!?
Vers des Tages:
Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit euch! (Phil 4,23 BB)
Was gnadenlos ist, das wissen wir.
- Zahnschmerzen sind gnadenlos und verfolgen mich, egal wo ich auch hingehe. Egal wie sehr ich mir wünsche, dass es aufhört und ich nicht zur/m Zahnarzt/Zahnärztin muss.
- Die Clique auf dem Schulhof ist gnadenlos. Weil es ihr egal ist, dass ich dazu gehören möchte. Weil sie mich einfach nicht dabei sein lässt. Egal was ich tue.
- Die Wirtschaft ist gnadenlos, die mal gut funktioniert und dann wieder nicht. Die damit Arbeitslose produziert. Wie meine Mama, die verzweifelt ist, weil ihre Arbeit weg ist und jetzt das Geld fehlt.
- Die Menschen sind gnadenlos, die gern billige Sachen kaufen. Aber es ist ihnen egal, dass dafür Kinder als Sklaven arbeiten müssen, dass Menschen ausgebeutet und kaputt gemacht werden (und die Umwelt gleich mit).
- …
Was gnadenlos ist, das wissen wir.
Aber wissen wir auch, was Gnade ist?
- Gott ist gnädig, weil immer auf meiner Seite ist. Mich nicht alleine lässt. Verzeiht. Auch wenns mal gar nicht gut läuft und andere mich verlassen.
- Gott ist gnädig, weil er sieht, wo ich leide, traurig oder verletzt bin, und mit mir leidet. Meine Schmerzen mit mir teilt. Mir die Hand hält so lange ich möchte.
- Gott ist gnädig, weil er mich liebt. Egal wie ich mich verhalte. Egal für wie liebenswert ich mich selbst halte. Gott ist gnädig zu mir, obwohl ich selbst oft gnadenlos mit mir umgehe.
Gott ist gnadenlos gnädig.
Und Du?
Gnadenlos sein, das können wir alle. Ohne Probleme. Einfach so. Uns selbst und anderen gegenüber.
Aber gnädig sein, das ist viel schwieriger.
Als Christen erleben wir Gottes Gnade jeden Tag. Darüber dürfen wir uns massiv freuen, Gott dafür feiern und dann immer wieder merken: Gnade ist so was Tolles! Die darf nicht einfach bei mir hängen bleiben. Die will von Gott über mich zu ganz vielen anderen Menschen fließen.
Also darf ich gnädig sein und anderen verzeihen. Ich darf Menschen helfen, trösten, wertschätzen und ihnen beistehen. Ich darf selbst eingreifen, wo es gnadenlos zugeht und Gottes Liebe weitergeben.
Und jetzt ganz praktisch
Wie kannst du gnädig leben?
- Vielleicht, indem du Hoffnung stiftest, wo Sinnlosigkeit und Verzweiflung herrschen?!
- Vielleicht, indem du Liebe schenkst, wo Egoismus, Gleichgültigkeit und Hass an der Tagesordnung ist?!
- Vielleicht, indem du teilst, wo Gier regiert und Menschen unterdrückt werden?!
- Vielleicht, indem du Gottes Sicht auf den Menschen laut sagst, wo Enttäuschung, Minderwertigkeitsgefühle und Versagensängste an der Macht sind?!
- Vielleicht, indem du für Gerechtigkeit eintrittst, wo Not, Unrecht und Machtmissbrauch triumphieren wollen?!
- Vielleicht, indem du Interesse am anderen zeigst und verstehen willst, wo Streit, Abgrenzung und Fronten entstehen?!
Ganz sicher, indem du dir eingestehst: “ Ich will gerne immer wieder deine Gnade erleben und mich darüber freuen – und anderen gegenüber gnädig sein. Zu all dem, bin ich selber letztlich zu schwach. Aber Du Gott, du bist ein Gott der Gnade. Schenke du mir doch bitte einen gnädigen Blick auf mich und andere und ein offenes Herz.“
Aktion des Tages:
- Wo erlebst du Gottes Gnade ganz konkret? Wie kannst du das heute feiern und ihm Danke sagen?
- Wie kannst du (noch) gnädiger leben? Suche dir aus den Ideen oben eine heraus, die du noch heute in deinem Umfeld umsetzen kannst. Kannst du heute konkret jemand Hoffnung geben, der gerade verzweifelt ist? Oder jemandem sagen, wie sehr Gott ihn/sie liebt, der sich selbst gerade nicht so toll findet? Oder bei zwei Streithähnen/Streithennen für Versöhnung sorgen? Oder …
Gnädig sein kostet am Anfang sicherlich Überwindung und Mut – aber dann wird’s toll! Also lass dich dazu einladen, spring über deinen Schatten und fang an gnadenlos gnädig zu leben. Es lohnt sich.