Wie du deine Begeisterung und Power als Mitarbeiter_in behältst – Teil 01
Niemand soll Angst davor haben, zu schlecht für Gott zu sein. Alle sollen wissen, dass sie bei Gott ungeheuer wertvoll sind und Gott sie gebrauchen möchte.
Ein Stein sein
Wie stark ist eigentlich unsere Gemeinde, Mitarbeiterteam? Wie stark bin ich als MitarbeiterIn? Lässt sich das messen, fühlen, beschreiben? Wie lässt sich diese Stärke, Kraft und Motivation behalten – auch über viele Jahre Mitarbeit?
Dieser Frage gehen wir in einer kleinen vierteiligen Reihe nach. Los gehts mit Teil 01.
Kommt zu Jesus! Er ist jener lebendige Stein, den die Menschen für unbrauchbar erklärten, aber den Gott selbst ausgewählt hat und der in seinen Augen von unschätzbarem Wert ist. Lasst euch selbst als lebendige Steine in das Haus einfügen, das von Gott erbaut wird und von seinem Geist erfüllt ist. Lasst euch zu einer heiligen Priesterschaft aufbauen, damit ihr Gott Opfer darbringen könnt, die von seinem Geist gewirkt sind – Opfer, an denen er Freude hat, weil sie sich auf das Werk von Jesus Christus gründen.
Wer baut hier eigentlich was?
“Lasst euch selbst als lebendige Steine in das Haus einfügen, das von Gott erbaut wird und von seinem Geist erfüllt ist”, sagt Petrus. Er sagt nicht: Jeder soll sich seinen eigenen Plan machen, irgendwo ne Kelle Mörtel klauen und sich dann da hinbauen, wo ers für richtig hält. Nein. Lasst euch einbauen.
Von wem? Vom Baumeister natürlich. Wer ist der Baumeister der Gemeinde? Wer behält den Überblick, weiß, welcher Stein wohin soll und hat das große Ziel vor Augen? Na klar, das ist Gott selbst.
Ich habe früher gerne mit Lego Technik gespielt, oder sagen wir lieber: konstruiert. Da war ich der Baumeister. Ich wusste, wie das fertige Teil aussehen soll und hatte einen Plan, wie ich das anstelle (der auch manchmal funktioniert hat). Also habe ich die ganzen Kleinteile auf dem Boden ausgebreitet und angefangen, jedem Teil seinen Platz zuzuweisen. Hätten die ganzen Legoteilchen sich überlegt: Der Heiko hat doch überhaupt keine Ahnung. Wir starten ohne den durch! Und hätten sich alle selbst irgendwie zusammengebastelt, wäre da alles mögliche bei herausgekommen, aber niemals das, was ich gerne bauen wollte. Vielleicht hätten die sogar was Schönes und Funktionstüchtiges hinbekommen, die Legoteilchen – aber eben nicht das, was ich bauen wollte.
Also merken wir uns – am besten für immer: Gott ist der Baumeister – wir sind die Steine.
Und damit kommen wir zu uns – zu den Steinen. Ich stelle hier einmal drei Stein-Typen vor. Sicher passt du nicht schablonenmäßig genau auf einen dieser Typen, aber ein bisschen wieder erkennen könntest du dich vielleicht doch 🙂
Der blaue Stein
Der blaue Stein, das ist der ängstliche. Der, der von sich selbst am schlechtesten denkt und vor lauter Demut niemals wagen würde, auf sich selbst stolz zu sein. Kennst du solche blauen Christen? Oder bist du selbst so ein bisschen blau? 😉
Christen, die sich nichts zuzutrauen scheinen? Die immer mit dem Blick zum Boden durch die Gegend laufen und ein bisschen so aussehen, als wären sie auf der Flucht? Christen, die stundenlang darüber reden können, was sie alles nicht können und denen 154 negative Eigenschaften einfallen, aber keine positive? Christen, die schon bei dem Gedanken die Moderation im Gottesdienst zu übernehmen ein Herzanfall kriegen, weil sie dafür nicht fromm genug sind? Christen, die Angst haben, sie und ihr Dienst wären nicht gut genug für den Herrn Jesus?
Wenn ich solche Leute treffe, dann könnte ich heulen. Ich bin sicher, der Petrus könnte das auch. Und deshalb ruft er diesen blauen Christen zu: Ihr jedoch seid das ´von Gott` erwählte Volk; ihr seid eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk, das ihm allein gehört und den Auftrag hat, seine großen Taten zu verkünden – die Taten dessen, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat. (1Petrus 2,9)
Petrus ruft diesen Christen zu: Ihr seid wer. Und zwar nicht irgendwer. Sondern bei Gott seid ihr heilig – Könige – Priester – Auserwählte. Ihr seid das! Gott verwendet für euch alle die Ehrentitel, die im alten Israel für das Volk als Ganzes, oder für die wenigen Personen bestimmt waren, die Könige und Priester sein durften. Gott wählt euch aus.
Niemand – wirklich niemand soll Angst davor haben, zu schlecht für Gott zu sein.
Jeder, wirklich alle sollen wissen, dass sie bei Gott ungeheuer wertvoll sind und Gott sie in seinem Bau gebrauchen möchte. Er will und kann jeden brauchen. Niemand ist zu klein und unbedeutend, weil Gott jeden hier groß und wertvoll macht.
Du bist ein lebendiger Stein und Gott will dich zu seiner Ehre einsetzen in seinen Bau.
Im blauen Stein erkennst du dich nicht so wieder? In der nächsten Jugendleitermail geht es mit den nächsten Steintypen weiter.
Der gelbe Stein
Der gelbe Stein, das ist der Willige. Auch solche Steine soll es geben. Der, der leicht zu begeistern ist und der eigentlich immer und überall dabei ist oder zumindest sein möchte.
Kennst du solche gelben Christen? Oder bist du selbst ein bisschen so?
Christen, die es toll finden, wenn etwas los ist, die gerne dabei sind, wenn Gott etwas tut. Christen, die begeistert sind, wenn es eine Aufgabe zu erledigen gibt und die dankbar dafür sind, wenn man ihnen die Ehre erweist, dass sie diese Aufgabe erfüllen dürfen? Christen, die vielleicht gar nicht so genau wissen, was sie eigentlich können, aber an allem Spaß haben und sich auch keine großen Gedanken darum machen, ob sie gerade der richtige für diesen Job sind?
Christen, die ich auch nachts um halb drei in der Nacht von Samstag auf Sonntag anrufen kann, weil ich dringend die Moderation tauschen muss und ich vorher immer vergessen habe, mich darum zu kümmern – und die dann auch noch ja sagen?
Diesen Leuten sagt Petrus: Es gibt eine Bedingung. Deine Begeisterung ist toll, aber es gibt eine Bedingung. Gott kann und will nicht jeden gebrauchen. Es kommt auf den Grund an. Nur, wenn Jesus der Grund deines Lebens ist; nur wenn Jesus bei dir der ist, der alles trägt und hält, dann bist du ein Stein, ein lebendiger Stein, den Gott einfügen kann in sein Bauwerk. “Seht, ich verwende für das Fundament auf dem Zionsberg einen Grundstein von unschätzbarem Wert, den ich selbst ausgewählt habe. Wer ihm vertraut, wird vor dem Verderben bewahrt werden. Euch also, die ihr glaubt, kommt der Wert ´dieses Steins` zugute.”(1Petrus 2,6-7) Das ist die Bedingung. Gott selbst hat sie gesetzt. Er macht Jesus zu einem Stein, der entscheidend ist für Gottes Bauwerk. Er macht Jesus zum Eckstein. Zu dem Stein, auf dem die ganze Last liegen kann, ohne, dass das Haus einstürzt. Daran muss ich glauben, als Stein und als Christ. Sonst kann ich nicht in Gottes Bau hinein.
Der schwarze Stein
Der schwarze Stein ist der Motzige.
Der, der immer schon vorher weiß, dass nichts klappen wird und jede neue Idee vom Weitem und mit viel Skepsis betrachtet.
Kennst du solche schwarzen Christen? Oder bist du selbst ein bisschen so?
Christen, die sich lieber alles von außen betrachten und darüber reden, als selbst anzupacken? Die man oft motzen, häufig lästern, aber wenig Gutes sagen hört? Die gerne über andere reden, weil sie dann nicht so viel über sich und die eigenen Schwächen reden müssen? Christen, die sich aus möglichst viel raushalten, aber doch gerne dazu gehören möchten und die zu wissen glauben, dass es der Normalzustand ist, wenn etwas nicht funktioniert? Christen, die sich nur sehr ungern auf die Moderation im Gottesdienst einlassen würden, aber gerne darüber reden, wie die anderen es gemacht haben und was man noch verbessern könnte?
Diesen Leuten sagt Petrus: Kommt zu ihm! Er ist jener lebendige Stein, den die Menschen für unbrauchbar erklärten, aber den Gott selbst ausgewählt hat und der in seinen Augen von unschätzbarem Wert ist. Lasst euch selbst als lebendige Steine in das Haus einfügen, das von Gott erbaut wird und von seinem Geist erfüllt ist. Lasst euch zu einer heiligen Priesterschaft aufbauen, damit ihr Gott Opfer darbringen könnt, die von seinem Geist gewirkt sind – Opfer, an denen er Freude hat, weil sie sich auf das Werk von Jesus Christus gründen. (1Petrus 2,4-5)
Das funktioniert. Garantiert. Warum? Weil Gott der ist, der baut. Da mag noch so viel schiefgehen und schlecht und baufällig aussehen in der Gemeinde. Gott baut die Gemeinde und er hat das Ziel vor Augen. Er hat den Überblick.
Er weiß, wo du schwarzer Stein gebraucht wirst, um es besser, schöner und strahlender zu machen. Er weiß, wo du helfen kannst und wie du es schaffst, einen Grund abzuschaffen, warum andere über die Gemeinde meckern können.
Damit das klappt, musst du nur zu Jesus kommen und dich einbauen lassen. Du musst nichts weiter können, musst nicht perfekt sein. Glaube an Jesus und sei bereit, deinen Platz einzunehmen und dann geht’s rund.
Jetzt wird’s Praktisch
Ich weiß nicht, ob du ein blauer, ein gelber, ein schwarzer, ein türkiser, oder ein Stein mit Schachbrettmuster bist. Aber ich weiß, dass Gott dich einbauen möchte in seine Gemeinde. Ich weiß, dass er einen Platz und eine Aufgabe für dich hat, die du erfüllen kannst, weil er dir das schenkt. Vielleicht in der Arbeit mit Kindern, vielleicht im Dekoteam, vielleicht in der Gottesdienstgestaltung, vielleicht auch ganz woanders.
Wenn du die Bestandsaufnahmefragen aus der letzten Jugendleitermail für dich beantwortet hast, weißt du vielleicht schon, etwas mehr darüber, ob du an der richtigen Stelle bist, wo Gott dich einsetzen möchte als lebendigen Stein. Letztlich heißt es immer wieder zum Baumeister gehen und sagen: Hier bin ich – bau mich ein in deine Gemeinde.
Das macht meine Mitarbeit stark, meinen Glauben fest und unseren gemeinsamen Bau sehr wundervoll!
Ob du das heute einmal ganz bewusst tun willst: Zum Baumeister gehen und ihm dein Steinsein hinhalten?
Jetzt wird’s Praktisch
Wann hast du das letzte Mail “Bestandsaufnahme” gemacht, was deine Mitarbeit angeht? Für dich oder mit eurem Team?
Überlege doch einmal – ganz abgesehen von organisatorischen Fragen:
- Wie geht es mir als MitarbeiterIn gerade?
- Wie geht es mit mit den Kids mit den anderen MitarbeiterInnen, meinen Aufgaben, …?
- Wie gehts es mir in meiner Beziehung zu Gott? Wo bekomme ich geistlichen Input, Seelsorge, Hilfe, …?
- Was freut mich an meiner Mitarbeit, was macht mich glücklich? Was strengt mich an, wird mir zu viel, überfordert mich?
- Was möchte ich anpacken, ändern, …?